Trojanische Geiß

Käthe Silbermann wünschte sich nichts so sehnlich, wie einen eigenen Raum zum Arbeiten, was darin begründet lag, dass sie das Büro mit ihren Kollegen Steg und Földerling teilen musste. Steg, brillant im Steuerrecht, war geruchs- und konturmäßig eine Zumutung an ihr ästhetisches Empfinden. Földerling sah seine Hauptbeschäftigung darin, als penibler Tyrann des Ablagesystems zu regieren. Die Kontakte mit den beiden hielt sie allerdings hauptsächlich deswegen streng begrenzt, weil die Kollegen jederzeit zur Produktion schlüpfriger Luftblasen bereit waren.
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gemeinsam.

eine bildergeschichte

erstes bild:

er und sie sitzen auf einer bank. im park. händchenhaltend.

er, an ihrem ohrläppchen knabbernd, murmelt dabei schwüre ewiger liebe.

sie, augenlider auf halbmast, haucht ein widerständiges „aber“:

jetzt, ja jetzt, aber später, in jahren….?, gibt sie zu bedenken.

und läßt sich von ihm küssen.

immer, sagt er.

und: ewig.

er springt auf, reißt eine blüte aus dem tulpenbeet und kniet vor ihr nieder. als beweis. gemeinsam. weiterlesen

Grand Hotel Steirerhof Graz

Ein Stück österreichischer Hotelgeschichte

Leseprobe

Im Rahmen dieses Wettbewerbs ließ Mathilde Leb einen Teil der Gasträume im November 1958 neu ausstatten. Da bei der Neugestaltung von Gaststättenräumlichkeiten die steirische Volkskunst zum Zug kommen sollte, wurde für die Planung auf die Meinung von Volkskundlern und Kulturhistorikern Wert gelegt. Der von Mathilde Leb beauftragte Architekt Forenbacher hatte dem Raum durch den Einsatz von mattgrauem Nussholz mit reicher Profilierung und Wandarmen und Lustern aus Schmiedeeisen einen warmen Charakter gegeben. Stilechten Bilder mit ländlichen und bürgerlichen Trachtenfiguren aus der Zeit Erzherzog Johanns, ausgeführt von der Grafikerin Erika Pochlatko, gaben der neuen Gaststube eine besondere Note. Dem Gesamtkonzept entsprechend trug auch das Personal Tracht aus der Biedermeierzeit. Grand Hotel Steirerhof Graz weiterlesen