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Im Kindergarten
Negatives fällt einfach schneller auf,
ob im Kindergarten oder zu Haus.
Im Kindergarten ist es laut,
geschlagen wird und auch geklaut,
da wird oft gestritten,
und es gibt falsche Sitten.
Es wird geweint,
und lustige Dinge verneint,
gespielt wird wild,
Fantasiewesen werden gekillt.
Ordnung herrscht keine,
jeder muss spielen alleine.
Strafen gibt es oft,
auf Gerechtigkeit hat man mal gehofft.
Sehr viele Kanten und Ecken,
es heißt: Kampfgeist wecken!
Ja so sieht es oft in den Augen der Eltern aus,
als gäbe es im Kindergarten nur Chaos.
Manchmal muss man eben die Situationen hinterfragen,
und hören was die Pädagoginnen zu sagen haben,
und nicht einfach sofort sich beklagen,
sondern einen Schritt zum Inhalt wagen.
Oft sehen die Eltern ja nur einen kurzen Augenblick,
leider mit dem Unglück,
gleich eine Meinung daraus zu schließen,
ohne die Wahrheit zu wissen.
Nicht immer wissen wir was das Richtige ist,
es gibt ja kein Erziehungsrezept oder List.
Jeder Tag bringt neue Herausforderungen,
oft sind uns Lösungen gelungen.
Manchmal stehen aber auch wir an,
da helfen keine lieben Worte oder Gesang.
Kinder sind manchmal traurig, grantig, leicht reizbar,
mal wieder fröhlich, dann ernst oder zufrieden, ist doch klar.
Jeden Tag muss man sich ihnen anpassen,
manchmal kann man ihnen viel, manchmal wenig Freiraum lassen.
Nicht immer kann man es den Kindern recht machen,
manchmal gibt es Tränen, dann wieder viel zum Lachen.
Oft sind die Eltern auch nicht einfach,
das ist wie kompliziertes Menschenschach.
Warum seid ihr so selten im Garten?
Warum müssen die Kinder oft so lange warten?
Warum dürfen die Kinder alleine in den Turnsaal?
Warum gibt es in der Woche Salat nur einmal?
Mein Kind darf nicht zu lange draußen sein!
Mehr Freiraum wäre schon fein!
Warum steht mein Kind nicht immer unter Aufsicht?
Ist das nicht Ihre Pflicht?
Warum haben Sie nicht 10 Paar Augen?
Warum können Sie nicht alle Kinderfragen aufsaugen?
Mein Kind soll selbstständiger sein!
Warum spielt mein Kind gerade allein?
Es soll eine andre Hose anziehen zum Rausgehn!
Warum tun Sie im Garten nur rumstehn?
Warum haben andre Kinder andre Konsequenzen als mein Kind?
Warum geht das in Ihrer Gruppe so langsam und nicht wie drüben geschwind?
Warum ist es bei euch so laut und dort so leise?
Warum handelt jeder nach einer andere Art und Weise?
Warum basteln die anderen Gruppen mehr?
Warum geht das nicht so, ist das zu verstehen so schwer?
Warum machen Sie so wenig Englisch?
Warum sitzen Sie so viel am Schreibtisch?
Manchmal schütteln wir darüber einfach den Kopf,
man kann nicht alle Kinder werfen in einen Topf.
Es ist nicht immer leicht 25 Kinder zu koordinieren,
da kann man leicht mal die Orientierung verlieren.
Spielen, Streite schlichten und die Gruppenaufsicht,
helfen, lehren und die Dokumentationspflicht.
Turneinheit, Spracheinheit, Musik, Zeit für die Jause,
Portfolio, Spiele, Vorschularbeiten, auch wir brauchen mal eine Pause.
Jedes Kind hat viele viele Fragen,
sie wollen viel erzählen und sagen.
Sie kommen mit Ideen und Streitigkeiten,
wollen dies und das, sie zeigen sich von allen Seiten.
Rufen nach uns, tippen uns an,
überall gleichzeitig sollen wir sein sofort und dann und wann.
Bei 25 Kindern ist das sehr schwer,
wie das Durchkommen bei einem dichten Straßenverkehr.
Unser Bestes versuchen wir zu geben,
ein Zusammenspiel von Grenzen setzen und ausleben.
Oft würden wir gern anhalten die Zeit,
denn manchmal geht es uns einfach zu weit.
Da verlässt uns auch die Kraft,
einfach fix und fertig und geschafft.
Wir müssen immer 100%ig anwesend sein,
doch es gibt natürlich auch Tag, die sind fein.
Wir lachen viel und haben Spaß,
wir erledigen viel und geben Gas.
Zufrieden sind alle, lächelnde Gesichter,
trotzdem freuen wir uns am Ende des Tages auf die ausgehenden Lichter.
In der freien Zeit, die wir genießen,
lassen wir neue Idee wachsen und sprießen.
Ganz abschalten können wir fast nie,
umfasst uns doch Tag und Nacht die „Kindermagie“.
Alles Neu!
Der Maikäfer sitzt in einem Baum
und grübelt über Zeit und Raum.
Viel zu oft war schon der Mai
und immer wieder blieb´s dabei.
»Alles Neu!«, sagt man macht der Mai,
Doch für den Käfer ist das einerlei.
Nichts bringt ihn so schnell ins Wanken,
er liegt lieber am Rücken mit großen Gedanken,
kugelt mal dort und mal da auf der Erden,
und sagt dann immer: »Das wird schon werden!«
Der Igor vom Basar
Es gibt bestimmte Orte oder Personen, da will, so sehr man auch daran arbeitet, die Chemie nicht stimmen. Bei mir ist das England. England und ich, wir mögen uns nicht.
Verstehen sie mich bitte nicht falsch. Ich mag englische Musik, liebe die Landschaft und mit den Menschen komme ich nicht schlechter aus, als mit Anderen. Es ist viel mehr die britische Seele, welche gegen mich ist. Wer weiß, vielleicht war der Sheriff von Nottingham einer meiner Vorfahren und hat mit seinen Taten einen ewigen Fluch auf meine Familie gebracht. Ich denke ich werde demnächst Ahnenforschung betreiben.
hat man diese Antisympathie erst einmal begriffen, kann man sich allerdings bestmöglich darauf vorbereiten. Das fängt schon beim Koffer packen an. Mindestens eine Garnitur Gewand kommt ins Handgepäck. Ich habe nachgerechnet. Es besteht die erstaunliche Chance von 67,8 Prozent, dass mein Koffer irgendwo landet wo er nicht hin sollte. Glauben sie mir, sie wollen nicht zwei Tage mit der Kleidung arbeiten und leben, mit der sie schon geflogen sind. Meistens will ihre Umwelt sich in so einem Fall auch nicht mit ihnen abgeben.
Damit es dazu überhaupt kommen kann, muss man aber erst seinen Flug erwischen. Gilt es normalerweise, eine Stunde vor dem Boarding am Flughafen zu sein, brauche ich bei einem Englandflug die doppelte Zeit. Sind sie schon mal um vier Uhr früh durch Graz gefahren und haben sich über einen Stau gewundert? das war, weil ich gerade am Weg zum Flughafen war und tausende Andere meinen, genau zu dieser Zeit auf meiner Strecke zu stehen.
Habe ich die Strecke dann hinter mir, sind genau diese tausende von Menschen genau vor mir in der Check in Schlange. Standartgepäck darf 20 Kilogramm wiegen, hat man mal ein Kilo mehr dabei ist das normalerweise auch kein Problem. Es sei denn, ich will nach England. Denn dann geht das nicht. Also raus aus der Schlange, rüber zum Infostand an dem noch mehr Leute anstehen, Übergepäck bezahlen, und schnell zur Sicherheitskontrolle.
Leute die wenig fliegen sind sich nicht bewusst, wie viel Zeit es den Anderen kostet wenn man zum Beispiel ein Getränk im Rucksack, oder Kleingeld in der Hose lässt. Vor mir sind nur Nichtflieger. Sollte ich dann endlich bei der Kontrolle angekommen sein, schlägt der Metallsensor aus. Ich habe vergessen meinen Gürtel abzulegen.
Ich bin wirklich kein guter Autofahrer. Das liegt wahrscheinlich daran, dass man beim Fahren eine gewisse Aufmerksamkeit für seine Umwelt übrig haben sollte. eine Eigenschaft, die mir fehlt. Ich kann Stunden damit verbringen ins Leere zu starren um mir Gedanken über die Welt und das Leben zu machen, bin Tagträumer aus Leidenschaft.
Ich habe gehört, dass Schutzengel die mir, oder Personen welche mit mir auf der Straße sind, zugeteilt werden, eine Zulage bekommen, weil ein erhöhtes Risiko für Burnout besteht. Wer da oben von sich behaupten kann, mich als Kunden gehabt zu haben, hat den selben Status wie ein Irak Veteran in den USA.
Man nehme nun mein Verhältnis zu England, vermische es mit meinen Fahrkünsten und gebe ein wenig Linksverkehr dazu. Der Weg von Manchester nach Leeds wird wie eine Fahrt über den Styx. Trotz zwei Kreisverkehren, die ich in der falschen Richtung überquert habe und dank einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fünfundzwanzig Meilen pro Stunde, bin ich dann doch irgendwann an meinem Ziel angekommen. Einem Motel mit dem klingenden Namen “Nite Inn“. Ich wurde schon stutzig als mir die Dame am Telefon sagte, das Zimmer koste nur dreißig Pfund. Nachdem sie mir aber versichert hat, dass es sich wirklich um ein Hotel handle und das kein Stundenpreis ist, war ich beruhigt. Ein Gefühl, das sich immer mehr änderte je näher ich kam. Es stellte sich heraus, dass Leeds ein Armenviertel hat und das Nite Inn war mitten drin.
Wissen sie was ein Igor ist? Igors sind ganz besondere Menschen. Ich sag jetzt einfach mal Mensch dazu, obwohl sie rein optisch eher an einen grausamen Scherz der Natur erinnern. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal ist der fehlende Buchstabe “s“ im Wortschatz, der meist durch ein verkümmertes, speichelgetränktes “f“ ersetzt wird. aus einem Meister wird so ein Meifter. Außerdem ist zumindest ein Körperteil nicht da, beziehungsweise nicht da wo es hingehört. ich habe gehört dass das Ansehen eines Igor in der Gruppe steigt, je ausgefeilter seine Mutationen sind. mit sechs Fingern an einer Hand ist man ein König. Normalerweise trifft man sie als Diener von zwielichtigen Gestalten. Frankenstein und Dracula hatten einen. Bei Merkel und Sarkozy ist man sich nicht sicher wer die zwielichtige Gestalt und wer der Igor ist.
In Zeiten der Wirtschaftskrise muss sich allerdings sogar ein Igor umorientieren und da man sich in unserer oberflächlichen Gesellschaft als Mensch mit „besonderen“ Merkmalen schwer tut ein Arbeit zu finden, entscheiden sich manche auch zur Selbstständigkeit. Zum Beispiel als Glöckner. Sehr beliebt ist auch das Gastgewerbe. Dort können sie mit ihren Fähigkeiten trumpfen. Gebückter unterwürfiger Gang, plötzlich ohne ein Geräusch zu verursachen im Raum erscheinen oder einfach nur dienen.
Folgendes hat sich wirklich so abgespielt:
Das Nite Inn hat keine Glocke, sondern einen alten Türklopfer der das ganze Gebäude erschüttern lässt. Während ich ihn betätige öffnet sich die Tür mit krächzendem Quietschen und vor mir erstreckt sich ein dunkler schmaler Flur. Nach einem fragendem „hello?“ höre ich schlurfende Schritte. Plötzlich steht etwas hinter mir und sagt „heello mifter Ftrohmeier, how aahre you? I have a fpezial room juft for you. follow me, follow me mifter Ftrohmeier“ Er schaut mich dabei wortwörtlich schief an, denn die eine Pupille die nicht von einem grauen Schleier verdeckt wird, wandert immer wieder ins rechte obere Eck seines Auges. Irgendwie hat der Schreck den ich bekomme einen Kurzschluss in dem Teil meines Gehirns ausgelöst der für Ausreden und Flucht zuständig ist. Das Einzige, was aus meinem Mund kommt ist die Frage nach Wireless LAN ohne dem ich leider nicht bleiben könne und kurz flackert ein Licht der Hoffnung in mir auf als er das verneint. Doch als ich mich gerade zum gehen umdrehen will sagt er: „wait mifter Ftrohmeier! look, I am from pakiftan. i worked on a Bafar for a long time and what I learned there, waf to folve every fituation. you can ufe my private internet for furfing.“ Verdammt, so war das nicht geplant.
Wenn man viel reist, sieht man die verschiedensten Hotels. Ich war im Sheraton in New Jersey, im Etap in Frankreich, dem Holiday Inn in Louisville, bei Familie Wenzel in Ostdeutschland und vielen mehr überall auf der Welt. ich hatte Duschen im Zimmer, Klos am Gang und Whirlpools im Bad neben dem Salon. mit der Zeit verliert man das Gefühl der Fremde in diesen Betten, doch ein Hotel wird nie ein Zuhause für mich sein. Die Wohnung allerdings auch nicht. Für mich ist heimkommen wie einchecken in mein Lieblingshotel. Leider ohne Zimmerservice und gefüllter Minibar. Es sei denn man begnügt sich mit Haltbarmilch, Bier und Gin. im Moment lebt es sich allerdings recht gut. Wieso Unmengen für Miete ausgeben, wenn der Bruder in der selben Stadt wohnt und eine freie Couch in einer Hippie Wg hat? Hundert fünfzig Euro pro Monat für die selbe Minibar, nur viel größer, und vor allem, sei mir bitte nicht böse wenn du das liest Florian, Zimmerservice!
der große Unterschied zwischen meinem Hotel in Graz und den Hotels in der Welt ist der freie Wille. Der freie Wille heißt bei mir auch „Rauchen im Zimmer“. in der Hippie Wg kein Problem. Man kann zu jeder Zeit alles rauchen wo und wie man will. Überall sonst wird es immer schwieriger. Die Menschen stopfen sich mit Burgern, Zuckergetränken und Schokolade voll, aber das Rauchen wird verboten. Vor ein paar Jahren konnte man noch zwischen Raucher und Nichtraucherraum wählen, heutzutage bekommt man, wenn man Glück hat, ein Zimmer nahe am Ausgang. Dafür stinkt es überall nach Kloduft. Ich würde gerne mal den Verantwortlichen dafür treffen und ihm diesen chemischen Geruch ins Gesicht sprühen. Ich habe Verständnis für Nichtraucherrestaurants, ich habe Verständnis für Nichtraucher Shoppingcenter, aber wenn ich in einem Hotel bin, oder im Café sitze, will ich mir die Atmosphäre verdammt noch mal nicht von Kloduft zerstören lassen. das Schlimmste daran ist, dass alle mitmachen. von Amerika aus, schwappte der „Nichtraucherschutz“, oder wie ich es nenne „das Ende des freien Willens“, zusammen mit Burger und Pommes, über England nach Europa. und der Osten zieht mit voller Geschwindigkeit nach.
das Resultat: die Anzahl der Übergewichtigen in England ist bereits ähnlich wie in Amerika. Die, die vorher Lungenkrebs bekommen haben, sterben jetzt an ihrer Fettleber. Halleluja!
Kaum zu glauben, aber dieses dreckige Loch von Nite Inn ist ein Nichtraucherhotel. Igor hat mir erklärt, dass man den Gestank von Rauch so schwer aus den Zimmern bekommt. Und was ist mit der Ratte, die irgendwo zwischen den Wänden verreckt? die Abgase der Autos, die durch das undichte Fenster kommen? hätte er gelbe Wände gehabt, wären mir wenigstens die grünen Ecken des Raumes nicht aufgefallen. aber auch fürs rauchen hat er eine Lösung.
Ich darf beim Hinterausgang neben den Ratten und Abfällen stehen.
Eine meiner Lebensphilosophien ist:
Manchmal muss man die bekannten Wege verlassen, sich von den Freunden verabschieden welche einem immer helfen, um Neues, Schönes entdecken zu können.
Nach diesem Hotel konnte nur noch Neues und Schönes kommen, da alles darunter Arbeitslager oder Guantanamo wäre.
Eine Woche später musste ich wieder nach Leeds und diesmal hatte ich ein Hotel gewählt, das zwanzig Kilometer entfernt von meinem Arbeitsplatz war. das Premier Inn war mit achtzig Pfund pro Nacht zwar auch noch in der billigeren Kategorie, wollte aber scheinbar aufsteigen. Aufsteiger Hotels sind die Besten. Sie haben die Preise der Billigen; das Ambiente der teuren, aber deren Arroganz wird durch Freundlichkeit ersetzt. Raucherzimmer hatte es natürlich auch keines, aber einen Balkon. Damit bin ich völlig zufrieden. Am besten war das Frühstück. Kontinental. Bei meinen Frühstücksgewohnheiten lebt eine einsame europäische Wurzel. Ich weigere mich, morgens um sieben baked beans oder gar Würstchen zu essen. nicht mal ham and eggs rühre ich an. Ich brauche Brot, Butter, Marmelade und Käse.
Kontinental macht mich glücklich, kontinental ist Heimat.
England und ich, wir mögen uns noch immer nicht, aber zumindest mit den Hotels habe ich Frieden geschlossen.