I.
der zeitpunkt wahllos
an die andersartigkeit gerieben
schwankt der druck ein ausbruch
plötzlich einbezogen alles
wie gewichtlos mitgerissen ohne
selbst zu atmen füllen sich die
lungen dennoch träge widerständig
ein zuviel ist nicht genügend haltung
gibt es nicht mehr dehnung in
zu runden kreisen vorgesorgt
die töne auf der zunge
festgesetzt doch eh der mund
sich öffnet geht der schrei verloren
…
II.
sie aus mir gerissen jetzt
zwei silben nur bedrängen
fäden in mir rachenwärts
gerichtet eine reise nein
ein schritt aus mir die
lautheit nebensächlich
arme seitwärts an die linien
gelegt die einst gezeichnet waren
heute nur verwaschen von den
trüben blicken rot ummantelt wirble
ich elliptisch fasse nichts du
hilfst nicht weiter hand ich
wünsche mir ein fremdes
herz das ja sagt
…
III.
beizeiten neu:
entwicklung fange mich in momentaner
stille bevor die wieder
kreiselung bekannte luft mir in die
öffnungen der hülle drückt wie friedensreiche
hummeln: ausschwarm einzelner fragmente
zwanghaft weiterwerdend unentschlossen
einen ausweg suchend: kaum zu
fassen wieder in ein zentrum tauchen dort
sich sammeln und das innen
wie das außen machen wo die alt:
entwicklung früher war
…
IV.
in der ahnung: keinerlei
beachtung folgenschwerer schritte
die nicht selbständig mich führen:
gibt es doch den pol genannt das
auge meisterlich verborgen aber
greifbar dennoch nie in solchen
wirbeln umgekommen in der
ehrlichkeit mit roten fäden
festgedacht und eins geworden wie
die puppe hölzern tanzend mit
der hand des fremden was führt
mich in stillere gewinde?
…
V.
betäubt durch ein
gewissenhaftes später pläne
sickern sehen unbegründet
schattenbilder wiegen
die nie auf meiner seite
neigung nehmen unversucht
gelassen alles greifbar
nahe kaum gesichtet in
den umkreis mitgegeben bald
verschlungen selbstauflösung stück
für stückchen aufgenebelt denn so
willst du es in definierten
winkeln mit geraden summen
hallt sie lautlos wider.
© 2003 Lisa-Maria Lienbacher